Welche Vorteile bietet ein notarielles Testament?
Ein notarielles Testament bzw. öffentliches Testament entsteht unter Mitwirkung eines Notars. Der Erblasser hat die Möglichkeit, es selbst handschriftlich zu verfassen und dann an den ausgewählten Notar zu übergeben. Alternativ kann er seinen letzten Willen auch dem Notar gegenüber mündlich formulieren.
Ein notarielles Testament wird immer in amtlicher Verwahrung aufbewahrt. Die Höhe der notariellen Gebühr für das Testament hängt vom Wert des zu vererbenden Vermögens ab. Der zu zahlende Betrag setzt sich zusammen aus einem Anteil für die Erstellung und einem weiteren Anteil für die amtliche Aufbewahrung des Testaments.
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Vorteile eines notariellen Testaments
Bindet der Erblasser bei der Erstellung des Testaments einen Notar ein, ist dieser verpflichtet, beratend tätig zu werden. So kann gewährleistet werden, dass ein fehlerfreies, gültiges Testament entsteht. Darüber hinaus besteht bei einem notariellen Testament der Vorteil, dass der Notar auch die steuerlichen Aspekte bei der Formulierung des Letzten Willens beleuchten kann, z. B. im Hinblick auf die ggf. zu entrichtende Erbschaftssteuer.
Die zwingend vorgeschriebene amtliche Verwahrung des notariellen Testaments bietet zudem den positiven Effekt, dass das Verfahren nach dem Tod des Erblassers automatisch eröffnet wird. Kostensparend für die Erben kann das notarielle Testament sein, da es, z.B. bei der Überschreibung eines Grundstücks, den Erbschein ersetzen kann.
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Welche Nachteile gibt es bei der Errichtung eines öffentlichen Testaments?
In Zusammenhang mit den Vorteilen, die ein notarielles Testament in Sachen Beratung und Sicherheit bietet, darf man auch die Nachteile nicht außer Acht lassen, die mit dieser Form der Verfügung von Todes wegen einhergehen. Ob es sich dabei um schwerwiegende Nachteile handelt, muss jeder selbst entscheiden. Grundsätzlich kann es als nachteilig empfunden werden, dass ein öffentliches Testament mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist. Der Testator muss einen Notar aufsuchen und diesem gegenüber seinen letzten Willen erklären. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dem Notar eine verschlossene oder offene Schrift auszuhändigen, bei der es sich um das Testament handelt.
Ein Besuch beim Notar ist in Sachen öffentliches Testament jedoch unumgänglich. Dies führt zum zweiten großen Nachteil einer solchen Testamentserrichtung, weil durch die Inanspruchnahme der Dienste eines Notars Kosten entstehen. Nichtsdestotrotz kann es sinnvoll sein, sich für ein notarielles Testament zu entscheiden, denn dieses bietet unter anderem die nachfolgenden Vorteile:
- hohe Fälschungssicherheit
- kann einen Erbschein ersetzen
- beinhaltet eine rechtliche Beratung
- ist auch für schreibunkundige, stumme und schreibunfähige Erblasser geeignet
- Testierfähigkeit wird durch den Notar festgestellt
Wer sich intensiv mit dem Erbrecht auseinandersetzt und den Entschluss gefasst hat, für den eigenen Erbfall vorzusorgen, sollte genau abwägen und ein öffentliches Testament unbedingt in Erwägung ziehen.