Sind Computerspiele urheberrechtlich geschützt?
Seit in den 1980er Jahren die Heimcomputer die deutschen Wohnzimmer erobert haben, hat sich vieles verändert. Eines allerdings ist geblieben, denn damals wie heute versuchten Gamer Kopien von Spielen zum Laufen zu bringen. Wo früher eine Datasette noch relativ einfach zu kopieren war, löste irgendwann die CD die alten Speichermedien an und mit einem handelsüblichen Brenner werden noch heute Kopien verschiedener Daten angefertigt. Das Urheberrecht vergessen vor allem die Spieler und Musikfreunde schnell, denn wenn ein Programm fast jeden Kopierschutz knackt, wird das Anfertigen einer Kopie zum Kinderspiel. Die Softwareunternehmen allerdings sehen dann rot, schließlich wird ihr Werk einfach weiterverbreitet, ohne dass sie am Umsatz beteiligt werden. Das Urheberrecht bei Computerspielen bezieht sich allerdings nicht immer nur auf das Programm, das die Pixel zum Leben erwachen lässt, obwohl hier die meisten Anbieter darin ihr Hauptrecht sehen.
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Schon die Spielidee kann urheberrechtlich geschützt sein
Ein Spiel besteht aus mehreren Teilen und auch für das Thema Urheberrecht zerlegen die Anwälte jedes Spiel in Programm, Idee, Gestaltung, Figuren und Darstellung von Sound und Grafik. Damit entstehen fünf große Teilbereiche und jeder einzelne kann urheberrechtlich geschützt sein oder auch nicht. Das Computerprogramm genießt in der Regel ein anerkanntes Urheberrecht, doch bei der Spielidee kann das bereits anders aussehen. Individualität ist hier der Trumpf, denn auch wenn Spiele sich vom Grundaufbau her ähneln, so werden doch verschiedene Welten geschaffen und auch die Transportmittel oder die Ausrüstungsgegenstände unterscheiden sich voneinander. Wenn also Individualität erkennbar ist, kann auch eine Spielidee urheberrechtlich geschützt werden.
Computerspiele können Filmwerke sein
Die Zwischensequenzen in einem Computerspiel sind oft aufwändig gestaltet und generell ist es sogar möglich den Schutz eines Spiels als Filmwerk zu erreichen. Das allerdings kann nur vor Gericht anerkannt werden, wenn die gesamte Idee als individuell bezeichnet werden kann und niemand ähnliche Produkte auf dem Markt findet. Das Unterteilen eines Computerspiels für das Urheberecht kann aber auch problematisch werden, denn wenn Teile des Spiels als Film angesehen werden, wären auch Personen am Urheberrecht beteiligt, die an der audiovisuellen Umsetzung mitgearbeitet haben und nicht nur die Person, die das Programm geschrieben hat.
Der wirtschaftliche Schaden durch Urheberechtsverletzung
Das Thema Urheberrecht ist in der moderne Gesellschaft extrem wichtig geworden, denn über Computer und das Internet lassen sich viele Daten einfach weiterschicken oder kopieren. Softwareunternehmen oder Musiker, die Alben aufnehmen, stecken aber viel Geld in ihre Projekte und wenn sie dann kostenlos verteilt werden, geht ihnen die Existenzgrundlage verloren. Poker kostenlos hingegen ist keine Verletzung des Urheberrechts und jeder Kartenfan kann sich auch online nach Lust und Laune austoben. Das Urheberrecht soll verhindern, dass das geistige und schöpferische Eigentum ohne Erlaubnis weiter verbreitet werden darf und nur wenn die Gesellschaft hier einen Konsens findet, wird die Medienlandschaft auch in Zukunft noch bunt bleiben.